Zielfernrohr und Montage

Ebenso wichtig wie die Waffe, ist deren Visierung. Für gute Schießergebnisse ist eine gute Optik entscheidend. Ich behaupte sogar, eine hochwertige Optik ist viel entscheidender als eine teure Waffe.

Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass man zu aller erst seine Waffe mit offener Visierung beherrschen muss. Sozusagen als Grundlage, um die Waffe „kennenzulernen“. Wenn diese Voraussetzung erfüllt ist, überlege ich mir, welche Art von Optik ich auf die Waffe montieren möchte. Das hängt in erster Linie vom Einsatzzweck ab.

Soll das Waffensystem, also Waffe, Montage und Optik, möglichst leicht und führig sein, tendiere ich zum Leuchtpunktvisier. Ebenso wenn ich vorwiegend bewegte Ziele auf kurze Distanz habe. Mit einem guten Leuchtpunktvisier kann ich Ziele auf 100 m mit einer Genauigkeit von 1 MOA beschießen (nicht nur theoretisch!). Das entspricht einem Streukreis von grob 3 cm. Auch auf 200 m sind bei einem entsprechend großen Ziel viele Leuchtpunktvisiere noch verwendbar, darüber hinaus gewinnt der Geschossabfall (ballistische Kurve) zu viel Einfluss. Auch sollte man bedenken, dass der Leuchtpunkt im Verhältnis zum Ziel mit zunehmender Distanz immer größer wird. Jagdlich gesehen sind aber auch 100 m schon weit, da z.B. das Erkennen, ob das Wild wirklich breit steht, ohne Vergrößerung schwierig ist.

2 MOA Punkt eines Leuchtpunktvisiers auf der Rehbockscheibe in 50, 100, 200, 300 und 400 m Entfernung. Der 2 MOA große Punkt ist bei 200 m Zielentfernung schon zu groß.
2 MOA Punkt eines Leuchtpunktvisiers auf der Rehbockscheibe in 50, 100, 200, 300 und 400 m Entfernung. Der 2 MOA große Punkt ist bei 200 m Zielentfernung schon zu groß.
Nachtsichtvorsatzgerät Jahnke NSV8 mit IR-Strahler und Mündungsbremse. Beides führt zu einer Mehrbelastung des Systems, wobei ich durch Bremsen bisher noch keine Schäden erlebt habe. Aber vielleicht fehlt mir hier auch einfach nur die Kaliber .50 BMG Erfahrung ;-)
Nachtsichtvorsatzgerät Jahnke NSV8 mit IR-Strahler und Mündungsbremse. Beides führt zu einer Mehrbelastung des Systems, wobei ich durch Bremsen bisher noch keine Schäden erlebt habe. Aber vielleicht fehlt mir hier auch einfach nur die Kaliber .50 BMG Erfahrung 😉

Geht es in erster Linie um Präzision ist ein gutes Zielfernrohr unumgänglich. Und hier gibt es sehr viele Kriterien, die man beachten sollte.

Sehr wichtig ist die Robustheit. Nichts ist ärgerlicher, als wenn das ZF z.B. den Hochsitz leicht touchiert und dann die Treffpunktlage nicht mehr stimmt.

Die Schussfestigkeit sollte eigentlich selbstverständlich sein, bei machen Marken ist sie das jedoch nicht. Gerade Mündungsbremsen oder Nachtsichtvorsätze können für eine erhebliche Mehrbelastung sorgen, so dass mit der Zeit Gewinde im Zielfernrohr ausgeschlagen werden.

Wichtig ist auch die Bedienerfreundlichkeit: hat das ZF eine Absehenschnellverstellung (ASV)? Ist die Skalenteilung gut erkennbar und die Klicks beim Verstellen deutlich fühlbar? Sind sämtliche Verstellmöglichkeiten ausreichend schwergängig oder kann sich etwas von selbst verstellen?

Wenn es die Führigkeit zulässt, würde ich grundsätzlich immer eine Absehenschnellverstellung empfehlen – zumindest am Höhenturm. Einerseits lassen sich Korrekturen aufgrund Entfernung oder Laborierungswechsel schnell und bequem vornehmen und andererseits finden Schalldämpfer und Nachtsichtvorsätze immer häufiger Anwendung. Beide „Anbauteile“ führen in den allermeisten Fällen zu einer Abweichung der Treffpunktlage und da ist es nur bequem, wenn man bei Verwendung eines Schalldämpfers den Höhenturm einfach nur um z.B. 8 Klicks nach oben drehen muss, um auf 100 m wieder einen Fleckschuss zu erhalten. Wenn man es genau nimmt mit der Präzision, ist das einfach praktisch. Wenn man plant auf große Distanzen zu schießen, ist eine ASV ein Muss.

Für ein Zielfernrohr entscheidend ist natürlich die optische Leistung: wie klar ist das Bild und wie verhält es sich in der Dämmerung? Sind auch die Ränder scharf? Welche Vergrößerung und welches Sehfeld werden benötigt?

Ist ein Parallaxenausgleich notwendig?

Wenn die Zielentfernungen stark schwanken können, empfiehlt sich ein separater Turm zum Ausgleich des Parallaxenfehlers. Ansonsten kann eine nicht exakt zentrische Positionierung des Auges vor dem Okular zu Treffpunktabweichungen führen. Je nach Anschlag und damit verbundener Verrenkung am Hochsitz kann das durchaus ein ernstzunehmendes Thema sein.

Bei Zielfernrohren mit variabler Vergrößerung: In welcher Ebene befindet sich das Absehen? Verwende ich das Absehen, um Entfernungen zu schätzen, will ich es zwingend in der 1. Bildebene (Objektivbildebene) haben. Nur dann wird das Absehen mit dem Heranzoomen mitvergrößert und die Entfernungsschätzung liefert richtige Ergebnisse. Mit dem Absehen in der 2. Bildebene (Okularbildebene) müsste ich das ZF immer auf eine vom Hersteller vorgegebene Vergrößerung einstellen, um korrekte Messwerte zu erhalten. In der Praxis vergisst man das gerne, was dazu führt, dass man entweder Distanzen falsch einschätzt oder die Einstellung immer bei einer Vergrößerung belässt, um diesen Fehler auszuschließen. Das geht wiederum am Sinn einer variablen Vergrößerung vorbei. Warum manche Hersteller das Absehen dennoch in die 2. Bildebene setzen, hat sich mir bisher noch nicht erschlossen.

ASV-Türme eines Bushnell Elite LRHS Zielfernrohrs. Der Seitenturm wurde durch Abschrauben der Abdeckung freigelegt.
ASV-Türme eines Bushnell Elite LRHS Zielfernrohrs. Der Seitenturm wurde durch Abschrauben der Abdeckung freigelegt.
Das MSR-Absehen befindet sich in der 1. Bildebene (Objektivbildebene), dadurch wird es mit dem Heranzoomen mitvergrößert. Das Duplex-Absehen befindet sich in der 2. Bildebene (Okularbildebene) und bleibt unabhängig vom Zoom statisch. Das Reh befindet sich in allen vier Teilbildern in einer Entfernung von 300m. Die Vergrößerungen ergeben sich aus den minimalen und maximalen Einstellungen am jeweiligen Zielfernrohr.
Das MSR-Absehen befindet sich in der 1. Bildebene (Objektivbildebene), dadurch wird es mit dem Heranzoomen mitvergrößert. Das Duplex-Absehen befindet sich in der 2. Bildebene (Okularbildebene) und bleibt unabhängig vom Zoom statisch. Das Reh befindet sich in allen vier Teilbildern in einer Entfernung von 300m. Die Vergrößerungen ergeben sich aus den minimalen und maximalen Einstellungen am jeweiligen Zielfernrohr.

Auch die Art des Absehens ist ein Auswahlkriterium.

Hierbei achte ich darauf, dass das Absehen möglichst einfach aufgebaut ist und nur so viele Elemente enthält, wie ich tatsächlich verwende. Alles weitere verwirrt nur und ist unter Stress sowieso nicht brauchbar. Aber fangen wir von vorne an:

Wenn ich die Thematik möglichst einfach herunterbrechen müsste, würde ich die klassischen Absehen 1 und 6 als absolute Gegensätze gegenüberstellen.

Absehen 1

Das Absehen 1 ist mit seinen breiten Balken sehr gut in der Dämmerung verwendbar, auch ist eine gewisse Entfernungsschätzung möglich (der Abstand der horizontalen Balken beträgt 70 cm auf 100 m). Dagegen wird das Ziel relativ stark von den Balken verdeckt, auch eignet sich der vertikale „Zielstachel“ nur bedingt für präzise Schüsse.

Absehen 6

Das Absehen 6 besteht lediglich aus einem Fadenkreuz mit sehr feinen Linien. Diese sind in der Dämmerung nur schwer oder gar nicht erkennbar, außerdem ist keinerlei Entfernungsschätzung möglich. Dafür eignet sich das Absehen hervorragend fürs Präzisionsschießen.

Beide Absehen stellen gewisse Extreme dar und sind heute im Großen und Ganzen aus der Mode gekommen.  Müsste ich mich zwischen den beiden Absehen entscheiden, würde die Wahl auf die Nr. 1 fallen, einfach weil ich damit mehr Möglichkeiten habe und nur einen geringen Präzisionsverlust in Kauf nehmen muss. Das Absehen 1 würde ich als gut brauchbares, traditionelles Jagdabsehen bezeichnen. Aber man muss ganz klar sagen, es gibt mittlerweile deutlich bessere Lösungen.

Absehen 1 und 6 im Vergleich bei zunehmender Dunkelheit.
Absehen 1 und 6 im Vergleich bei zunehmender Dunkelheit.
Das Absehen 1 war früher in Deutschland mitunter am weitesten verbreitet. Heute ist es wohl das Absehen 4.  Weltweit gesehen findet das Duplex-Absehen am häufigsten Anwendung. Achtung, es handelt sich hier um schematische, nicht maßstabsgetreue Abbildungen.
Das Absehen 1 war früher in Deutschland mitunter am weitesten verbreitet. Heute ist es wohl das Absehen 4. Weltweit gesehen findet das Duplex-Absehen am häufigsten Anwendung. Achtung, es handelt sich hier um schematische, nicht maßstabsgetreue Abbildungen.

Absehen 4 und 4A

Ein sehr guter Kompromiss und wahrscheinlich am weitesten verbreitet, ist das Absehen 4 bzw. 4A. Bei der A-Variante ist der Abstand der horizontalen Balken zueinander doppelt so groß, ansonsten ist es gleich aufgebaut. Es ist für präzise Schüsse sowie für die Verwendung in der Dämmerung gut geeignet. Darüber hinaus können Entfernungen geschätzt werden, auch wenn der Referenzabstand von 70 bzw. 140 cm für Rehböcke optimiert zu sein scheint. Selbst wenn die dünnen Linien in der Dämmerung nicht mehr erkennbar sind, kann das Ziel mit Hilfe der breiten Balken dennoch sauber getroffen werden. Mit Präzision hat das dann zwar nichts mehr zu tun, aber wenn man bedenkt, dass das Ansprechen bei solchen Lichtverhältnissen sowieso nur noch auf recht kurze Distanzen möglich ist, kann ein geübtes Auge doch beachtlich gute Treffer setzen.

Duplexabsehen

Das Duplexabsehen wird vorwiegend im behördlichen und sportlichen Bereich eingesetzt, es besitzt im Gegensatz zum Absehen 4 einen zusätzlichen breiten vertikalen Balken auf 12 Uhr. Meiner Ansicht nach braucht man den nicht und er verdeckt nur unnötig den Beobachtungsraum. Die Linien und Balken sind beim Duplex-Absehen relativ stark ausgeführt. Als Varianten gibt es Fine Duplex und Heavy Duplex Absehen, welche sich durch die Linien- und Balkenstärken unterscheiden.

Absehen mit Strichplatte

Wer sich etwas näher mit dem Thema Entfernung schätzen befasst hat, der wird schnell merken, dass mit den klassischen Absehen nur eine sehr grobe Schätzung möglich ist. Schnell wird da der Wunsch nach einer Strichplatte im Absehen laut. Auch wer keine Absehenschnellverstellung besitzt, kommt auf Schussdistanzen größer 200 m mit einem klassischen Absehen schnell an seine Grenzen. Der Geschossabfall kann dabei nur durch gefühlsmäßiges „Höherhalten“ kompensiert werden. Siehe auch Fleckschuss, Flugbahnhöhen und GEE.

Besser geht das mit einer Strichplatte oder einer Skalenteilung im Absehen. Für welches Absehen man sich entscheidet, hängt davon ab, wie man damit zurechtkommt und ist letztendlich Geschmackssache. In jedem Fall sollte man den Umgang bei jeder Gelegenheit üben, um auch in Stresssituationen handlungsfähig zu bleiben.

Ein annäherndes Optimum stellt meiner Ansicht nach das MSR-Absehen dar. Es besitzt eine horizontale und vertikale Skala, um die Geschossflugbahn korrigieren zu können, eine separate Skala für Detailmessungen und zusätzlich noch einen Bereich zur schnellen stadiametrischen Entfernungsmessung. Für meine Zwecke ideal.

Der Nachteil: Es wird nur in Lizenz verbaut und ist daher lediglich bei sehr hochpreisigen Gläsern der Firmen Schmidt und Bender, Steiner und Kahles zu haben.

Aber es gibt zum Glück auch viele andere sehr brauchbare Absehen. Es ist eh nicht leicht, ein ZF zu finden, das allen Anforderungen entspricht, meine sind

  • variable Vergrößerung in Abhängigkeit der Anwendung
  • Absehen in der 1. BE
  • Präzise ASV in mrad
  • Absehen in mrad-Teilung
  • gute Lichttransmission
  • Robustheit und Bedienerfreundlichkeit

Und da wird’s am Markt schon dünn, so dass es beim Absehen selbst oft kaum eine Wahlmöglichkeit gibt, wenn man nicht im Hochpreissegment enden möchte (und bei Gebrauchsbüchsen wie dem OA-15 steht das einfach in keinem Verhältnis!). Eines der wenigen Gläser im mittleren Preissegment, dass die oben genannten Anforderungen erfüllt, ist das Bushnell Elite LRHS, welches z.B. meine Frau auf ihrem M4 führt. Es hat ein G2H Absehen, was ich für sehr gelungen halte. Allerdings hat sie die Variante ohne Beleuchtung, da die „Vollbeleuchtung“ des gesamten Absehens eher kontraproduktiv ist.

Mildot Absehen

Reh auf 200 m mit Mildot in 2. BE und 8-facher Vergrößerung.
Reh auf 200 m mit Mildot in 2. BE und 8-facher Vergrößerung.

Eine andere interessante Lösung ist das Mildot Absehen. Im Grunde funktioniert es genauso wie jedes andere mit Skalenstrichen versehene Absehen, nur dass es wesentlich übersichtlicher aufgebaut ist: Statt vieler Skalenstriche gibt es nur wenige Punkte im Abstand von 1 mil (daher auch der Name). Das soll in erster Linie der fehlerfreien Anwendung in Stresssituationen dienen. Auch lassen sich recht genaue Messungen vornehmen, allerdings ist die Kompensation des Geschossabfalls mangels Teilstrichen etwas schwieriger. Mit etwas Kreativität lassen sich dennoch alle Zehntelbruchteile von einem mil messen – außer die 0,3 mil – oder vielleicht hab ich sie einfach nur noch nicht entdeckt?

Man muss jedoch aufpassen, manche sog. „Mildots“ verfügen über abweichende Maße vom Original. Die Dots messen dann beispielsweise 0,25 mil statt 0,2 mil. Wie man das Mildotabsehen anwendet, werde ich später vielleicht noch in einem separaten Artikel erläutern.

MOA Absehen

Vor allem amerikanische Firmen verbauen gerne Absehen mit einer MOA Skala. Dabei wird der Winkel in Winkelminuten (MOA) statt Strich (mil bzw. mrad) gemessen. Das führt letztendlich zum selben Ergebnis, nur macht die Verwendung im metrischen Raum meiner Ansicht nach wenig Sinn, da es die Sache unnötig verkompliziert. Letztendlich bleibt es Geschmackssache, ob man mit Metern und Milliradiant oder mit Zoll und Winkelminuten rechnet. Nur eines sollte man nicht tun, nämlich die beiden Systeme miteinander vermischen. So gibt es tatsächlich Zielfernrohre am Markt, die eine Absehenverstellung in mrad und eine Skalenteilung im Absehen mit MOA besitzen. Keine Ahnung, wer sowas braucht, meiner Meinung nach ist das ein Unding.

Alles weitere zum Thema MOA, mrad und mil findet ihr hier.

Leuchtabsehen

Ein beleuchtetes Absehen erlaubt die Verwendung des Zielfernrohres bei Nacht trotz sehr feiner Linien, jedenfalls solange das Ziel erfassbar ist. Dabei ist besonders wichtig, dass nicht das gesamte Absehen beleuchtet wird, da dies das Auge sehr leicht blenden kann und das Ziel dadurch schlechter erkennbar ist. Selbst bei einer guten Helligkeitsabstimmung mit sehr niedrigen Helligkeitsstufen. Man mag es kaum glauben, aber hier trennt sich die Spreu vom Weizen.

Ideal ist ein kleiner Leuchtpunkt oder ein kleines beleuchtetes Kreuz in der Mitte des Absehens. Alle weiteren Elemente wird man in der Dunkelheit eh nicht nutzen, da bei schlechten Lichtverhältnissen ohnehin nur geringe Zielentfernungen möglich sind.

Es ist gut ersichtlich, was ein gutes Leuchtabsehen ausmacht. Das Leuchtkreuz kann ohne weiteres so weit runtergedimmt werden, dass es nicht blendet und das Ziel gut erkennbar bleibt.
Es ist gut ersichtlich, was ein gutes Leuchtabsehen ausmacht. Das Leuchtkreuz kann ohne weiteres so weit runtergedimmt werden, dass es nicht blendet und das Ziel gut erkennbar bleibt.

Entscheidend ist in jedem Fall die Helligkeitsregelung, diese muss ein sehr weites Herunterdimmen erlauben. Ist das nicht der Fall, kann man sich das Leuchtabsehen meiner Ansicht nach sparen, da man zwar das Leuchtabsehen, aber nicht das Ziel erkennt.

Häufig hört man das Argument, dass man einen Leuchtpunkt nur beim Absehen in der 2. BE benötigt. Das finde ich schwer nachvollziehbar. Es heißt, dass man beim Absehen in der 1. BE eventuell die zu feine Linien durch heranzoomen vergrößern kann und daher kein Leuchtpunkt notwendig sei. Offengesagt halte ich das für reines Theoriewissen. In der Praxis verdunkelt sich das Bild je weiter man heranzoomt, somit werden die Balken zwar dicker, aber das Bild auch dunkler. Und damit ist letztendlich nichts gewonnen.

Eine Fuchsscheibe in der Dämmerung. Anvisiert mit 3-facher (links) und 9-facher Vergrößerung (rechts). Das Heranzoomen bringt bei diesen Lichtverhältnissen keinen Vorteil, da das Bild mit zunehmender Vergrößerung immer dunkler wird.
Eine Fuchsscheibe in der Dämmerung. Anvisiert mit 3-facher (links) und 9-facher Vergrößerung (rechts). Das Heranzoomen bringt bei diesen Lichtverhältnissen keinen Vorteil, da das Bild mit zunehmender Vergrößerung immer dunkler wird.

Montagen

Ein ganz entscheidender Faktor für präzise Schießergebnisse ist die Zielfernrohrmontage. Das Glas muss spielfrei und absolut fest in der Montage sitzen. Die waagrechte Ausrichtung sollte selbstverständlich sein, der vertikale Balken im Absehen muss exakt auf die Seelenachse des Laufs zeigen. Auch starke Schläge (Rückstoß) dürfen nicht zu einem „Wandern“ des Zielfernrohres führen.

Ebenso wichtig ist der Sitz der Montage auf der Waffe. Filigrane Montagen haben hier eindeutig Schwächen. Eine hochwertige Montage ist genauso wichtig, wie ein gutes Zielfernrohr, so dass man hier nicht am falschen Ende sparen sollte.

Gute Montagetypen gibt es viele, ich bin jedoch ein Fan von Picatinnymontagen mit Schnellspannfunktion. Diese sind vielleicht etwas klobig, dafür aber extrem robust. Darüber hinaus sind sie sehr verbreitet und universell einsetzbar. Und ich muss mir keine Gedanken machen, ob die Montage es wohl aushält, wenn ich z.B. ein Nachtsichtgerät auf das ZF montiere. Auch den schnellen und absolut wiederholgenauen Wechsel z.B. von ZF auf Leuchtpunktvisier und zurück schätze ich im jagdlichen Alltag sehr.